Nun ist er bis zum Sommer zu

Jetzt ist es soweit: Der Wuppertaler Kiesbergtunnel ist am Donnerstagabend (26. Februar 2015) für rund fünf Monate in beiden Richtungen gesperrt worden. Die aktuelle Verkehrsplanung des Landesbetriebes "Straßen.NRW" ist ziemlich umstritten.

 Der Kiesbergtunnel wird jeden Tag von 14.000 bis 18.000 Autos genutzt. Sie alle müssen jetzt Abend andere Wege zu ihren Zielen suchen — für etwa fünf Monate.

Der Kiesbergtunnel wird jeden Tag von 14.000 bis 18.000 Autos genutzt. Sie alle müssen jetzt Abend andere Wege zu ihren Zielen suchen — für etwa fünf Monate.

Foto: Björn Ueberholz

Bei der Eröffnung der Nordbahntrasse hatte Landesverkehrsminister Michael Groschek zu Protokoll gegeben, dass er Wuppertals Situation als staugeplagte "Baustellenstadt" für unbefriedigend hält. Doch schon wenig später kündigte der Landesbetrieb "Straßen.NRW" zusätzlich zum sechsspurigen Ausbau der A 46 zwischen Haan-Ost und Sonnborn an, die Brücke der A 46 im Sonnborner Kreuz erneuern zu wollen.

Oberbürgermeister Peter Jung machte beim Neujahrsempfang der CDU seinem Unmut Luft: "Wir hatten den Landesbetrieb gebeten, erst die Sanierung der L 419 auf der Parkstraße abzuschließen, bevor der Kiesbergtunnel gesperrt wird." Der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Spiecker schlägt in die gleiche Kerbe: "Straßen NRW macht mit seinem von der Landesregierung bereit gestellten Budget, was es will, und entzieht sich der politischen Kontrolle."

Um Aufklärung bemüht sich der Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell: Zwischen Haan-Ost und Cronenberg müsse zurzeit der Westring erneuert werden. Das werde vier Jahre dauern. Bell: "Aktuell können wegen des Wetters die Asphaltarbeiten nicht ausgeführt werden. Daher ist keine Bautätigkeit erkennbar." Außerdem müsse im Sonnborner Kreuz die "Wupperbrücke" wieder fit gemacht werden.

In der Praxis allerdings fragen sich Autofahrer nach dem Sinn der neuesten Planungen. Seit vielen Monaten müssen lange Staus vor der für Lkw gesperrten A1-Rheinbrücke bei Leverkusen in Kauf genommen werden. Erst in einigen Jahren ist mit ihrem Neubau zu rechnen. Bis dahin dient die A 46 für Laster von Wuppertal bis zur A 57 als Ausweichstrecke.

Dazu Dietmar Bell: "Der Umbau der Autobahnen um Leverkusen ist einschließlich der neuen Rheinbrücke ein Milliardenprojekt und wird sich noch weit mehr als zehn Jahre hinziehen. Es gibt keine ausgewiesenen Umleitungsstrecken. Den für ihn sinnvollen Weg muss der Schwerverkehr sich selber suchen."

Deswegen, so Bell weiter, könnten auch andere notwendige Sanierungsarbeiten im Autobahnnetz nicht generell zurückgestellt werden, weil in der Folge weitere Sperrungen möglich würden.

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