Planungen für die L 419 auf den Südhöhen Nadelöhr Lichtscheid: Was kommt auf uns zu?

Wuppertal · Wuppertals Südhöhen: Rollt die Verkehrslawine schon — oder kommt sie mit dem Ausbau der L 419?

 So sieht der geplante Abstieg zur A 1 in der Blombach heute aus.

So sieht der geplante Abstieg zur A 1 in der Blombach heute aus.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Im Berufsverkehr ist die Parkstraße als unfertiger Lückenschluss zwischen A1 und A46 ein Nadelöhr. Von Westen rollen die Fahrzeuge auf Lichtscheid aus drei Richtungen in den Flaschenhals. Von der Linde ärgern sich Berufspendler ab Blombachtalbrücke jeden Tag aufs Neue.

Während die Grünen den Ausbau zu einer vierspurigen Schnellstraße ablehnen, fordert die Bürgerinitiative "Keine Autobahn durch Ronsdorf" für den Durchgangsverkehr einen Tunnel und auf dem Deckel die Parkstraße für den Nahverkehr. In der NRW-Prioritätenliste hat die L 419 die höchste Dringlichkeitsstufe. Deshalb will der Landesbetrieb das Planfeststellungsverfahren noch dieses Jahr starten.

Auf Anregung des Ronsdorfer Verschönerungsvereins wird geprüft, ob der Radweg näher an die L 419 verlegt und in flachen Rampen zur Parkbrücke geführt werden kann. Neben dem geringeren Geländeverbrauch in den Ronsdorfer Anlagen könnte diese Lösung den Vorteil haben, dass die Rampen eine den Lärm abschirmende Wirkung haben.

Ausreichenden Lärmschutz fordern die Grünen und der FDP-Landtagsabgeordnete Marcel Hafke für Ronsdorfer Anlagen und TSV-Sportplatz, weil dieser bisher nicht geplant und keine gesetzliche Vorschrift ist. Hafke: "Der Landtag kann einen Beschluss fassen und daraus eine Einzelmaßnahme machen. Das ist ein ungewöhnlicher Vorgang. Normal ist, dass die Stadt die Kosten übernimmt. Daher sind die Ratspolitiker aller Parteien gefordert, sich damit auseinander zu setzen."

Wolfgang Luchtenberg, Sprecher von "Wir für die L 419", möchte, dass Wuppertal zusätzlichen Lärmschutz fordern soll, etwa durch die Aufschüttung eines Erdwalls, auf den Gambionen (Natursteine in Gitterkäfigen) gesetzt werden. Die Überzeugung der Grünen, dass ein autobahn-ähnlicher Ausbau mehr Verkehr anlockt, kontert Hafke: "Der Verkehr wird so oder so dort herfahren, da die Straße existiert. Fraglich ist nur, ob er fährt oder im Stau steht."

Offen bleibt Wuppertals Hausaufgabe, nach dem Ausbau der L 419 den Verkehrsfluss rund um das Lichtscheider Kreuz zu steuern. Die Aktion "Ronsdorfer für die L 419" will die Landes- und Bundespolitiker in die Pflicht nehmen. In Gesprächen mit dem Bundesverkehrsministerium soll sichergestellt werden, dass der zweite, vom Bund zu realisierende Bauabschnitt von Erbschlö bis zur A1 unmittelbar nach Fertigstellung des ersten Abschnittes startet.

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