Lernen mit den Schlaumäusen

Wuppertal · Computer im Vorschulalter — kann das richtig sein? Die Betriebs-Kita des Helios-Klinikums in Barmen hat gute Erfahrungen damit gemacht. Seit letztem Jahr wird die Sprachförderung der Kleinen durch eine spezielle Lern-Software unterstützt.

 Den Worträtseln der Schlaumäuse auf der Spur: Leonard, Mina, Charlotte und Ela aus dem Barmer Zaubergarten.

Den Worträtseln der Schlaumäuse auf der Spur: Leonard, Mina, Charlotte und Ela aus dem Barmer Zaubergarten.

Foto: Quality & life

Ein Wuppertaler Verein übernimmt die Kosten.

"Der Wörterwichtel isst unsere Buchstaben auf", sagt die fünfjährige Mina, "das müssen wir unbedingt verhindern." Die Vorschülerin besucht die Barmer Kita "Zaubergarten". Dort folgt sie am Tablet-Computer den beiden Mäusen Lette und Lingo ins Land der Sprache. Das Programm "Neues von den Schlaumäusen" nimmt sie und ihre Altersgenossen spielerisch mit auf die Reise zum "Wörtersee" und auf den "Gutenberg". "Die Arbeit mit der Software passt perfekt zum pädagogischen Ansatz unserer Einrichtung", sagt Ricarda Jahnke, Leiterin des "Zaubergartens".

"Um die Worträtsel zu lösen, bedarf es Teamarbeit. Beim Spielen setzen sich die Kinder im Kreis um das Tablet herum und kommen so miteinander ins Gespräch. Zur richtigen Lösung gelangen sie nur gemeinsam", weiß die Erzieherin. Jahnkes Einrichtung ist eine von 39 in Wuppertal, die das Programm einsetzen.

Möglich macht es der Verein "Quality and Life". Seit 2011 unterstützt die von Mitarbeitern des Wuppertaler Software-Unternehmens "Babtec" gegründete gemeinnützige Initiative von Kindergärten in Wuppertal mit einem "Lernspaß-Paket" bei der Sprachförderung. Darin enthalten ist neben der kostenlosen Software auch die notwendige Hardware. Darüber hinaus schult der Verein die Kita-Mitarbeiter persönlich zum richtigen Umgang mit dem Computer. Im Barmer "Zaubergarten" sind die Schlaumäuse zu einem festen Bestandteil der Bildungsarbeit geworden.

Das Programm unterstützt dabei auch die sogenannte alltagsintegrierte Sprachförderung, die das Land Nordrhein-Westfalen im Kinderbildungsgesetz (KiBiz) vorschreibt. Damit das Spielen am Bildschirm nicht überhandnimmt, sorgt eine automatische Sperre für die richtige Dosierung. Nach 30 Minuten bleibt das Gerät schwarz und gibt Anlass zum Weiterspielen im Grünen.

Aufgrund ihrer guten Erfahrungen hat Ricarda Jahnke die Förderung gleich doppelt weiterempfohlen. Schon zwei Kitas sind ihrem Tipp gefolgt und haben sich in diesem Jahr erfolgreich um ein Lernspaß-Paket beworben. Weitere sollen bald folgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort