Großfeste in Wuppertal und die Sicherheitsauflagen "Können es nicht stemmen"

Wuppertal · Das Heckinghauser Bleicherfest drohte diese Woche fast an den Auflagen des Ordnungsamtes zu scheitern. Nun scheint die Veranstaltung gerettet. Die Probleme aber bleiben — auch für andere Feste.

 Viele Menschen, viele Risiken. Die Stadt versucht mit ihren Auflagen einen möglichst sicheren Ablauf von Großveranstaltungen, wie dem beliebten Luisenfest zu erreichen. Für die Veranstalter ist das aber immer schwerer zu leisten.

Viele Menschen, viele Risiken. Die Stadt versucht mit ihren Auflagen einen möglichst sicheren Ablauf von Großveranstaltungen, wie dem beliebten Luisenfest zu erreichen. Für die Veranstalter ist das aber immer schwerer zu leisten.

Foto: Wolf Birke

"Am Ende", sagt Uwe Peter, "ist es eine philosophische Frage: Wie sicher will ich ein Fest gestalten?" Peter ist Organisator des Ölbergfestes und kennt die Probleme, mit denen sich auch der Bezirksverein Heckinghausen bei der Organisation des Bleicherfestes konfrontiert sieht — und die in dieser Woche unüberwindbar schienen. Ständig steigende Sicherheitsanforderungen, die nun in Auflagen aus dem sogenannten "Münchener Modell" gipfelten, sind für die ehrenamtlichen Festorganisatoren kaum noch zu stemmen.

"Ich stehe tatsächlich den Sicherheitsauflagen und -konzepten der Stadt eher aufgeschlossen gegenüber", bekundet Peter, macht aber deutlich, dass die Vereine mit der Umsetzung — vor allem finanziell — überfordert sind. "Wir brauchen die Unterstützung der Stadt, wenn sie weiter solche Feste im Stadtbild haben möchte, und nicht nur 08/15-Stadtfeste, die von kommerziellen Firmen organisiert werden."

Seine Forderung an die Stadtspitze: "Entweder man stellt uns Knowhow oder unterstützt uns finanziell mit 10.000 bis 15.000 Euro pro Fest, damit wir das Knowhow einkaufen und die Umsetzung realisieren können. Es muss eine klare Aussage der Stadtspitze zu den Stadtteilfesten her, verbunden mit einer klaren Handlungskonsequenz."

Auch Frank Stausberg als Vorstand der IG Luisenstraße für die Organisation des Luisenfestes verantwortlich, kennt die Schwierigkeiten. "Die Stadt hilft uns, das Fest so sicher wie möglich zu machen. Aber wer hilft uns, dass wir das auch so umsetzen können?" Er wünscht sich von der Verwaltung mehr Unterstützung bei den Konzepten. "Wenn ich jedes Jahr ein neues Konzept schreiben muss, weil sich die Anforderungen ändern, ist das viel Arbeit für jemanden, der darin nicht so geübt ist. Wieso erstellt man das nicht mit uns gemeinsam — das erspart beiden Seiten viel Zeit und Ärger."

Dass er die Forderung nach Sicherheitspersonal erfüllen kann, liegt an der tatkräftigen Unterstützung der Laurentiuskirchen-Gemeinde. "Die stellen uns 14 ehrenamtliche Helfer zur Verfügung", lobt Stausberg.

Oberbürgermeister Andreas Mucke kündigte auf Rundschau-Nachfrage an, sämtliche Fest-Organisatoren zum Gespräch einladen zu wollen, um zu hören, wie man ihnen konkret helfen könne. Mucke: "Geld können wir nicht geben, aber sicher auf anderem Wege helfen. Ich habe großen Respekt vor dem Engagement der Ehrenamtlichen. Das müssen wir unbedingt unterstützen."

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