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Kommentar zum Theater am Engelsgarten: Jetzt die Chance nutzen!

Kommentar zum Theater am Engelsgarten : Jetzt die Chance nutzen!

Holk Freytag hat sie vehement gefordert und letztendlich das Foyer des Schauspielhauses zur kleinen Spielstätte umfunktioniert. Gerd-Leo Kuck ist zusammen mit Günter Völker auf Tour gegangen, um einen geeigneten Ort für einen kleinen Theaterraum zu finden.

Das gelang zwar, auch die Finanzierung schien gesichert, doch die Stadt legte ein Veto ein. Kuck machte aus der Not eine Tugend, bespielte "die börse", ADA und die CityKirche. Christian von Treskow durfte ins Schauspielhaus zurückkehren, doch auch ihm wurde nur eine provisorische Lösung zugestanden. Das sieht jetzt (endlich?!) anders aus.

Am Samstag konnte das neue Schauspielensemble zusammen mit der Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Kultur das "Theater am Engelsgarten" eröffnen. Diesmal kein Provisorium, sondern ein vollwertiges Haus mit einer ansprechenden Architektur, um das Wuppertal sicherlich zu Recht von vielen Städten beneidet wird. Die neue Spielstätte, technisch perfekt ausgestattet und auf dem neuesten Stand, fügt sich wunderbar in das Ensemble aus Historischem Zentrum, Café Ankerpunkt, Engelsgarten und Opernhaus ein. Sie bietet sogar die Chance zu vielfältigen Kooperationen.

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Möglich wurde der Bau allein durch das Engagement Wuppertaler Bürger, allen voran Günter Völker, Vorsitzender der Freunde der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters. Unermüdlich warb er in den letzten zehn Jahren für seinen Traum, bat um Unterstützung, ging "Klinken putzen", um die nötigen Finanzen locker zu machen. Das gelang, vor allem durch die Jackstädt-Stiftung, die Stadtsparkasse, die Familie Mittelsten Scheid. Und natürlich durch viele Wuppertaler, die spendeten und damit ein Bekenntnis zur Sparte Schauspiel abgaben. Die Stadt erhielt ein Geschenk, auf das sie stolz sein muss.

Aber jetzt gilt es, den Bau mit Leben zu füllen, diese Aufgabe fällt nicht nur der neuen Intendantin Susanne Abbrederis zu, sondern auch den Bürgern dieser Stadt, die aufgerufen sind, das neue Ensemble zu begrüßen und zahlreich die Vorstellungen zu besuchen.

Denn schlecht besuchte Vorstellungen, Absagen oder gar Leerstand kann sich die neue Spielstätte ebenso wenig leisten wie die Intendantin. Auch sie wird an der Besucherquote gemessen. Ob da ein inszenierter Liederabend zum Einstand eine gute Lösung war, darf bezweifelt werden.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)