Hauptbahnhof ICE-Takt: Handelsverband kritisiert Stadt

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal ist nach Auffassung des Handelsverbandes NRW (Region Rheinland) selber daran schuld, dass die Deutsche Bahn AG über eine Ausdünnung des Fahrtaktes von Wuppertal nach Berlin von eine auf zwei Stunden nachdenkt.

 Noch fahren stündlich ICEs nach Berlin.

Noch fahren stündlich ICEs nach Berlin.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Die Entwicklung beruhe auf "hausgemachten Fehlern", so Geschäftsführer Ralf Engel.

"Wenn man beispielsweise mehr oder weniger zufällig statt durch nachhaltige Entwicklungsplanung zu dem Ergebnis kommt, dass die erwarteten zahlreichen Besucher des geplanten FOC überwiegend mit Verkehrsmitteln des Regional- und Fernverkehrs der DB und deren Partnern kommen, solches aber nicht bzw. nicht rechtzeitig mit dem insoweit maßgeblichen Verkehrsunternehmen DB bespricht, dann muss man sich nicht wundern, wenn die DB eigene Planungen verfolgt", so Engel. "Dabei hätte es den Verantwortlichen der Stadt Wuppertal sehr gut angestanden, die Anbindung großflächigen Einzelhandels an den ÖPNV als zukunftsweisend entsprechend zu planen und dann gemeinsam mit der DB und den Partnern offensiv zu kommunizieren. Nichts von alledem ist geschehen."

Der Verband verfolge seit langem kritisch die vom Vorhabenträger des FOC umzusetzende bauliche Überbrückung der Bahngleise. "Auf die von mir auf der letzten Sitzung des ,Steuerungskreis Einzelhandel" am 8. März geäußerte Kritik, wonach der Bahn noch immer keine Planungsunterlagen vorliegen, wurden vom Vertreter des Vorhabenträgers als ,Fake News‘ bezeichnet, und es wurde dem die Sitzung leitenden Oberbürgermeister eine Mappe überreicht, in welcher sich angebliche Planungsunterlagen, die der Bahn vorliegen würden, befänden. Diese Unterlagen werden seitdem vom Oberbürgermeister zurückgehalten", bemängelt Engel.

Sein Fazit: "Wenn nun beklagt wird, das beabsichtigte Vorhaben der DB, die ICE-Anbindung Wuppertals einzuschränken, würde die Wirtschaft nicht nur in Wuppertal, sondern in der gesamten Bergischen Region erheblich treffen, dann trifft dies zu, gerade für Betriebe des Einzelhandels. Nur: Eine Region, die nach außen hin aktuell und seit geraumer Zeit mehr durch offen ausgetragene Streitigkeiten als durch Darstellung der ohne Zweifel vorhandenen Stärken auffällt, muss sich nicht wundern, wenn dem durch Entscheidungen marktmächtiger Unternehmen und sonstiger Institutionen Rechnung getragen wird."

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