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Prozess um Totschlag hat begonnen: Frau erwürgt, Baby zurückgelassen

Prozess um Totschlag hat begonnen : Frau erwürgt, Baby zurückgelassen

Schwere Vorwürfe gegen einen 21-jährigen Angeklagten aus Barmen: Laut Staatsanwaltschaft erwürgte er am 14. oder 15. Mai 2016 eine Freundin (28) und ließ ihr dreieinhalb Monate altes Baby hilflos neben der Leiche zurück.

Der Mann muss sich seit Freitag vor dem Landgericht verantworten. Tatort soll die Wohnung der Frau an der Ronsdorfer Straße gewesen sein, in der Elberfelder Südstadt.

Das Motiv des Mannes laut Anklage, anhand der Ermittlungen: "Er hatte die Frau in Verdacht, Kontakt mit dem Vater des Kindes zu haben. Dabei wollte er diese Rolle einnehmen." Umgekehrt soll er, was das Kind angeht, aber sogar dessen qualvollen Tod einkalkuliert und hingenommen haben. Der 21-Jährige wurde zwei Wochen nach der mutmaßlichen Tat verhaftet. Er schweigt.

Das Kind überlebte, weil es von Polizei und Feuerwehr rechtzeitig entdeckt wurde - etwa einen Tag nach der mutmaßlichen Tat. Es soll da bereits an Austrocknung gelitten haben. Laut früherer Mitteilung der Staatsanwaltschaft hatte eine Bekannte in Sorge die Polizei gerufen. Sie habe einen Tag lang nichts von von der Frau gehört.

Der genaue Ablauf ist in dieser Hinsicht vorerst unklar. Anscheinend kann anhand der Ermittlungsergebnisse noch nicht ausgeschlossen werden, dass der Angeklagte bei der Entdeckung der Opfer dabei war. Eine Gruppe Bekannter aus dem Umfeld einer Kirchengemeinde hatte sich dort eingefunden, wohl um mit nach der Frau zu sehen.

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Sanitäter hatten anhand der Auffindesituation schnell geschlossen, dass eine Gewalttat vorliegen musste. Schmerztabletten wurden in der Nähe der Frau gefunden. Ein Zeuge sagte, es habe wie "nachträglich drübergestreut" ausgesehen. Kampfspuren sollen zumindest zunächst nicht aufgefallen sein.

Der Prozess wird fortgesetzt.