Eine Kirche für syrische Christen

Wuppertal · Wegen der angespannten finanziellen und personellen Situation kann sich die Pfarrei St. Elisabeth und St. Petrus ihren fast ungenutzten Komplex aus Petrus-Kirche und Pfarrhaus im Eschensiepen in Laaken nicht mehr leisten.

 Roland Penk, stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender, mit dem Heiligen Petrus als Pfarrpatron.

Roland Penk, stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender, mit dem Heiligen Petrus als Pfarrpatron.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Heilige Messen finden seit Jahresbeginn nicht mehr statt. Für Verkauf oder Umbau der Kirche gab es keine Interessenten — zu teuer. Das gilt auch für einen möglichen Abriss.

Doch jetzt bahnt sich eine ganz neue Entwicklung an: In Wuppertal leben unter den 4.200 Flüchtlingen mehr als 50 christliche Syrer und Iraker, die eine eigene arabische christliche Gemeinde gründen möchten.

Stadtdechant Bruno Kurth und Pastoralreferent Werner Kleine unterstützen die Bemühungen, weil die katholische Kirche kein Gotteshaus verlieren möchte. Ähnlich fanden früher Katholiken aus Italien, Spanien, Griechenland und Polen ein neues Zuhause. Syrische Christen gehören der orthodoxen, armenischen, assyrischen und lateinischen Konfession an.

Jiryss Arraf, Christ aus Israel, unterstützt byzantinische Christen in der neuen Heimat ("Für uns gibt es kein Zurück") und hofft, weitere Gläubige aus anderen Ländern nach Wuppertal holen zu können. Die Petrus-Kirche als kirchliche Heimat können sich die Syrer sehr gut vorstellen, denn das Gotteshaus lässt sich gut umgestalten: Unverzichtbar sind Ikonen und ein Raum für den Popen — immerhin dauern Sonntagsgottesdienste über zwei Stunden.

Roland Penk aus dem Gemeindevorstand ist überzeugt, dass die Flüchtlinge mit ihrem starken christlichen Glauben auf die Nachbarschaft ausstrahlen werden. Das Gemeindehaus, wo zuletzt Tschernobyl-Kinder Ferien verbracht haben, soll vermietet werden.

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