Mit Bildern: Was wird aus dem ehemaligen Freizeitbad? Bergische Sonne: Neue Ideen und Verkaufsbemühungen

Wuppertal · Das ehemalige Freizeitbad auf Lichtscheid ist Wuppertals prominentester Immobilien-Leerstand. Vor vier Jahren wurde die Bergische Sonne geschlossen, Pläne für ein Wellness-Hotel sind geplatzt. Jetzt gibt es neue Verkaufsbemühungen und mehrere Nutzungs-Optionen.

Blick in die Bergische Sonne
26 Bilder

Blick in die Bergische Sonne

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Im Auftrag der russischen Besitzerin kümmert sich jetzt der Wuppertaler Gewerbeimmobilien-Spezialist Hans M. Stephan gemeinsam mit einem externen Berater um die Vermarktung des knapp 20.000 Quadratmeter großen Areals mit den charakteristischen Sechseck-Bauten, die einst Bad, Sauna und Fitnessbereich beheimateten.

Für den Makler vertrautes Terrain: Er war einst Mitarbeiter des Bergische-Sonne-Bauherrn und Kunstmäzens Dieter Rosenkranz und steuerte das Bad in dessen guten Tagen rund um die Eröffnung 1992. Nach zweieinhalb Jahren komplett unbewachten Leerstandes ist jetzt erst einmal dafür gesorgt worden, dass der Komplex vor Ort rund um die Uhr von Personal gesichert und mit Kameras kontrolliert wird. Dadurch gibt es keine ungebetenen Besucher mehr, sondern nur noch höchst willkommene. Nämlich potenzielle Käufer ...

Die Bilder:

Hans M. Stephan: "Wir sind sehr glücklich, dass sich einige sehr ernsthaft mit dieser Sache hier auseinandersetzen. Auch die Stadt hat ihre Hilfsbereitschaft deutlich gemacht, unterschiedliche Nutzungen zu ermöglichen." Und welche könnten das sein? Aktuell ist zum Beispiel von einer Erlebniswelt für Kinder die Rede, auch die Option Hotel plus Wellness ist noch nicht vom Tisch. "Wir haben bundesweit Unternehmen aus der Branche angeschrieben, einige waren auch hier und überlegen jetzt", so Stephan.

Den immer wieder aufkommenden Gerüchten, auf Lichtscheid könnte ein riesiger Swinger-Club entstehen, erteilt er aber eine klare Absage: "Rotlicht wird es hier nicht geben."

Grundsätzlich geht es vielmehr um die Frage, ob die Gebäude weiter genutzt oder abgerissen werden. Letzteres wäre der Fall, wenn sich ebenfalls im Raum stehende Pläne für ein Parkhaus konkretisieren würden. Wobei sich die Reste der Bergischen Sonne im Prinzip noch halbwegs vorzeigbar präsentieren. Im großen Badebereich sieht es nach Stemmarbeiten zwar wüst aus, der Saunabereich ist aber noch ordentlich erhalten. Sogar der Duft von Aufgüssen liegt hier noch in der Luft. Auch die prägenden Holzkonstruktionen der Dächer scheinen in weiten Teilen noch intakt. "Viele Interessenten haben das sehr intensiv geprüft", so Stephan, "ob sie stehen bleiben können, kommt auf die Nutzung an."

Ein prominenter Wuppertaler Unternehmer mit Fußball-Hintergrund soll sich zwischenzeitlich sogar mit der Überlegung beschäftigt haben, die Bergische Sonne in ihren Originalzustand zurückzuversetzen. Das hat sich zerschlagen. Und auch von den Grünen ins Rennen geschickte Pläne für eine Bergische Arena auf dem Areal hält Stephan angesichts des im Raum stehenden Kaufpreises im niedrigen siebenstelligen Bereich für kaum realistisch: "Die Eigentümerschaft kann nichts verschenken. Aber: "Sag niemals nie."

Mit verkaufen würde man am liebsten auch die imposante gelbe Kugel, die als stilisierte Sonne in einem Teich am Eingang das Wahrzeichen das Freizeitbades war. Alternativ interessiert sich auch ein Liebhaber aus Bonn für das monumentale Werk des international bekannten Künstlers Klaus Rinke. Der Transport dürfte allerdings eine echte Aufgabe werden.

 Die Bergische Sonne heute: Blick in den einstigen Haupt-Badebereich. Aber: Nicht überall sieht es so wüst aus wie hier - die Bilderstrecke unten zeigt den aktuellen Stand.

Die Bergische Sonne heute: Blick in den einstigen Haupt-Badebereich. Aber: Nicht überall sieht es so wüst aus wie hier - die Bilderstrecke unten zeigt den aktuellen Stand.

Foto: Redaktion

Kaufinteressenten für die Bergische Sonne müssen sich übrigens darauf einstellen, dass die aktuell vermarktete Grundstücksfläche nur den ersten Teil der an den Baukörper angrenzenden Parkplätze einschließt. Der hintere Teil gehört noch dem vorletzten Besitzer, wegen unterschiedlicher Wertvorstellungen hält Stephan einen Verkauf der Gesamtfläche derzeit nicht für wahrscheinlich. "Wir haben trotzdem rund 140 Stellplätze, das reicht für die angedachten Nutzungen allemal", so seine Einschätzung.

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