Elberfeld Bayer: Demo gegen Stellenabbau

Wuppertal · Mehr als 1.000 Menschen haben am Montagmittag (3. Dezember 2018) vor dem Bayer-Werk in Wuppertal-Elberfeld gegen die geplante Streichung von Arbeitsplätzen demonstriert. Aufgerufen hatte die Gewerkschaft IG BCE.

 Die Teilnehmer zogen über die B7 zur Bayer-Sporthalle.

Die Teilnehmer zogen über die B7 zur Bayer-Sporthalle.

Foto: Max Höllwarth

Die Teilnehmer zogen über die B7 zur Bayer-Sporthalle in Sonnborn und übten unter anderem Kritik an der umstrittenen "Monsanto"-Übernahme. Der Bayer-Konzern hatte in der vergangenen Woche angekündigt, weltweit 12.000 Stellen sozialverträglich abzubauen — die meisten darunter in Deutschland. Dies sei notwendig, um sich für die Zukunft zu rüsten.

Dass in Wuppertal rund 350 Arbeitsplätze betroffen sind, hat das Unternehmen noch nicht offiziell bestätigt. Offen ist auch, was mit dem soeben errichteten Gebäude für die Produktion eines Blutgerinners geschieht.

 Die Demonstranten zogen über die Talachse.

Die Demonstranten zogen über die Talachse.

Foto: Holger Battefeld

Der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh schloss sich dem Marsch an. Seine Begründung: "Die Entscheidung des Bayer-Konzerns, die Forschung am Standort Wuppertal zu kürzen und Personal abzubauen, ist sehr schmerzhaft für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Wuppertal. Das Ausmaß der Kürzungen und Streichungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung ist noch nicht abzusehen. Die genauen Zahlen werden am Donnerstag bekannt gegeben. Klar ist aber schon jetzt: Innovation, Forschung und Produktion werden aus Wuppertal abgezogen. Viele Arbeitsplätze gehen dauerhaft verloren, viele Menschen verlieren ihre Arbeit. Ich bin der festen Überzeugung: Das darf trotz starker Konkurrenz nicht der Preis für kurzfristige Gewinnmaximierung und steigende Dividende sein."

Und weiter: "Von politischer Seite wurde in den letzten Jahren viel unternommen, um den Bayern-Standort in Wuppertal zu stärken. Vor diesem Hintergrund hätte ich mir eine verantwortungsvollere und solidarischere Entscheidung seitens des Unternehmens gewünscht. Nun muss es darum gehen, den beschlossenen Abbau möglichst schonend — ohne betriebsbedingte Kündigungen — zu gestalten und den betroffenen Beschäftigten neue Perspektiven aufzuzeigen. Die Mitarbeitenden des Wuppertaler Bayer-Konzerns gingen heute auf die Straße, um sich mit den Kolleginnen und Kollegen solidarisch zu zeigen, die ihre Jobs verlieren. Sie gingen aber auch auf die Straße, weil sie die Sorge umtreibt, dass der geplante Stellenabbau weit mehr als die bisher vom Unternehmen genannten 350 Mitarbeiter in Wuppertal betreffen wird.

Ich appelliere an den Bayer-Konzern, von weiteren Personalreduzierungen abzusehen. Wuppertal braucht Bayer, aber Bayer braucht auch Wuppertal. Zukunftsfähigkeit, Sicherung von Knowhow und soziale Verantwortung - ich hoffe, dass sich der Bayer-Konzern bei künftigen unternehmerischen Entscheidungen wieder stärker auf diese Aspekte besinnt."

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