Wanderung am Samstag Barmen — seit 210 Jahren Stadt

Wuppertal · In der Wuppertaler Stadtchronik steht als erste Erwähnung Barmens, dass 1070 im Abgabenverzeichnis des Klosters (Essen-)Werden der Name "de Barmon" erwähnt wird. Zwar haben neuere Forschungen diesen Ort bei Hiddinghausen lokalisiert, aber Geschichte lässt sich nicht einfach umschreiben.

 Der „Barmer Bürgerbaum“ — ein Silberahorn — wächst und gedeiht seit zehn Jahren in den unteren Barmer Anlagen.

Der „Barmer Bürgerbaum“ — ein Silberahorn — wächst und gedeiht seit zehn Jahren in den unteren Barmer Anlagen.

Foto: Conrads

Jedenfalls hat Graf Ludwig von Ravensberg 1245 die Güter "in dem Barmen" (Barmon, Bermen) an Heinrich von Limburg-Berg verkauft. Um 1350 wurde das Barmer Gebiet vom Amt Beyenburg in der Grafschaft Berg und ab 1380 im Herzogtum Berg regiert. Im Mittelalter schlug das Herz Barmens in der "Gemarke" — und alle bergischen Siedlungen östlich des Alten Marktes wurden als "Oberbarmen" bezeichnet.

Als Napoleons Schwager Joachim Murat am 13. Oktober 1807 in einem großherzoglichen Dekret alle Orte mit mehr als 5.000 Einwohnern zu Städten erklärte, zählte Barmen 14.304 Einwohner. Wichlinghausen, Rittershausen und Heckinghausen waren Dörfer. Praktisch begann das Stadtleben am 3. Februar 1808 mit der ersten Versammlung des aus Kaufleuten und Fabrikanten bestehenden Stadtrates.

Barmens Anfänge sind in Urkunden der Jahre 1070 und 1244 dokumentiert. Menschen lebten aber schon um 800 im östlichen Wuppertal, ohne sichtbare Spuren hinterlassen zu haben. Die Fläche der 1808 zur Stadt erhobenen Freiheit basiert wesentlich auf der Beyenburger Amtsrechnung von 1466, in der 40 Höfe genannt wurden.

100 Jahre nach der Stadterhebung wurde am 1. April 1908 mit der Pflanzung einer Jahrhunderteiche im Barmer Wald an das historische Ereignis erinnert. Noch heute hängt im früheren "Gemarkenwald", unweit der Villa Foresta, eine Holztafel. 1929 wurde Barmen Teil der neuen Großstadt Wuppertal.

Das schönste Geburtstagsgeschenk hat der Historiker und Vorsitzendende des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Wuppertal, Hans Joachim de Bruyn-Ouboter (1947—2016) seiner Vaterstadt gemacht, als er in der Edition Köndgen die 290-seitige Stadtgeschichte "1.200 Jahre Barmen" herausgab. Umfassender und spannender kann keine Stadtgeschichte dargestellt werden.

Das Buch ist, wie andere Literatur aus der Edition Köndgen, im Rundschau-Reisebüro am Werth 94 zu haben.

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