Streifenwagen übersehen Autorennen mit Polizei im Nacken

Wuppertal · Im März 2018 veranstalteten ein 22 und ein 23 Jahre alte Fahrer ein illegales Autorennen auf der Bundesallee in Elberfeld und übersahen dabei einen Streifenwagen, der direkt hinter ihnen fuhr. Das Amtsgericht verurteilte die beiden Fahrer am Montag (28.

 Auf der Bundesallee bis zum Brausenwerth fuhren die zwei jungen Wuppertaler ihr illegales Rennen mit über 90km/h.

Auf der Bundesallee bis zum Brausenwerth fuhren die zwei jungen Wuppertaler ihr illegales Rennen mit über 90km/h.

Foto: Redaktion

Januar 2019) zu einer Geldstrafe.

Wird das Urteil rechtskräftig, müssen sie ihre Führerscheine abgeben und Geldstrafen von 750 beziehungsweise 400 Euro zahlen. Richterin Birgit Neubert stellte fest: "Es ist unverantwortlich, in der Innenstadt so eine Kraftprobe zu veranstalten."

Das nächtliche Rennen begann an der Ampel unterhalb des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums und führte bis zur Kreuzung Brausenwerth / Morianstraße. Bis über Tempo 90 sollen die Angeklagten auf nasser Fahrbahn beschleunigt haben. Ein Polizist berichtete im Zeugenstand: "Wir haben uns gewundert. Wir waren im Streifenwagen unterwegs und voll uniformiert. Die haben uns einfach nicht gesehen."

Vor dem Berufskolleg hielten die Angeklagten dann freiwillig und ließen sich kontrollieren, da sie das Blaulicht der Polizei gesehen hätten. Der Fahrer des Streifenwagens berichtete: "Einer hat noch gefragt, ob wir ein Auge zudrücken können. Ich habe nicht verstanden, wie man so was fragen kann."

Einer der Angeklagten erklärte, dass das Rennen nicht geplant, sondern spontan gewesen sei: "Wir standen an der Ampel nebeneinander, haben uns angesehen und gegrinst." Und ja, er habe den Polizisten erklärt: Das alles beeindrucke ihn gar nicht, er sei Rechtsschutz-versichert. Die Beamten hätten nur einen Stern auf der Schulter und hätten vor Gericht keine Chance. Auf der Anklagebank sagte der 23-Jährige: "Das war blöd. Es tut mir Leid." Blöd stimme, kommentierte einer der Anwälte.

Die Sprüche des 23-Jährigen brachten ihm die höhere Geldstrafe ein, sie entspricht einem Monatseinkommen des Studenten. Sein Renngegner ist angehender Bürokaufmann. Wird das Urteil rechtskräftig, erscheint die Strafe wegen ihrer geringen Höhe nicht im Führungszeugnis. Die Führerscheine werden dann für mindestens sechs Monate gesperrt.

Der Fahrer des Streifenwagens erklärte: "Ich habe versäumt, die Führerscheine einzuziehen und die Fahrzeuge sicherzustellen. Das wird mir nicht noch einmal passieren."


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