Interview mit Bau- und Verkehrsdezernent Frank Meyer "Alles kann 2018 fertig sein"

"Ja, es ist schon eine aufregende Phase", räumt Bau- und Verkehrsdezernent Frank Meyer ein. Im Gespräch mit Rundschau-Redaktionsleiter Hendrik Walder erläutert er den aktuellen Stand rund um den Döppersberg.

 Noch vor Weihnachten präsentierte Dezernent Frank Meyer die provisorische Fußgängerbrücke über die B 7. Sie soll während der Bauzeit den ab Mitte Januar geschlossenen Tunnel zum Bahnhof ersetzen.

Noch vor Weihnachten präsentierte Dezernent Frank Meyer die provisorische Fußgängerbrücke über die B 7. Sie soll während der Bauzeit den ab Mitte Januar geschlossenen Tunnel zum Bahnhof ersetzen.

Foto: Sebastian Jarych

In den Tagen vor Weihnachten war die Elberfelder Innenstadt fast im Ausnahmezustand!

Ich weiß, wir muten den Bürgern gegenwärtig einiges zu. Aber nur so kommen wir wirklich entscheidend voran. Wenn man den gewaltigen Stützenaufbau an der tiefer zu legenden B 7 sieht, wird klar, dass die Vollsperrung die richtige Entscheidung war.

Geht es denn jetzt auch endlich in den Verhandlungen mit Signature Capital, dem Döppersberg-Investor, weiter?

Es war nicht leicht, einen belastbaren Kaufpreis zu finden. Aber im Februar müsste alles unterschrieben sein — und damit sind wir weiterhin voll im Zeitplan.

Parallel hat sich ja jetzt auch eine Option für die ehemalige Bundesbahn-Direktion ergeben.

Darüber sind wir sehr froh. Investor Clees hat uns mitgeteilt , dass er dort ein Factory Outlet Center (FOC) errichten will, was wir sehr begrüßen. Einzelhandel gehört in die Innenstadt, das war bei bisherigen FOC-Modellen nicht der Fall.

Ist die Umsetzung nur von der Erteilung von Baugenehmigungen abhängig?

Nein, das Direktionsgebäude ist zwar unproblematisch, da es auch landesplanerisch zum zentralen Versorgungsbereich gehört. Doch die Einbeziehung des Postgebäudes ist etwas komplizierter.

Wegen der Erschließung?

Nicht unbedingt. Clees hat ja schon am Wicküler-Park eine Brücke über die Bahngleise errichtet. Diese Erfahrungen könnten helfen.

Oder wegen möglicher verkehrlicher Probleme?

Auch das nicht. Die ÖPNV-Anbindung könnte nicht besser sein. Darüber hinaus geht man von rund 2.500 Parkplätzen aus. Die müssen gut erreichbar sein, aber auch das scheint mir angesichts der leistungsfähigen Straßenumgebung möglich zu sein.

Woran könnte es dann haken?

Der größere Teil der Einzelhandelsfläche wird im Postgebäude angesiedelt sein. Dazu muss der Bebauungsplan geändert werden. Das könnte rund zwei Jahre dauern. Wenn man dann noch ein Jahr Bauzeit dazu rechnet, wären wir bei 2018.

Dann wäre auch der Döppersberg fertig.

Mit einer gesperrten B 7 wäre das auch sonst nicht darzustellen.

Apropos B 7-Sperrung. Mit der monatelangen Schließung des Kiesbergtunnels sorgt Straßen NRW hier für eine weitere Verschärfung.

Wir sind wirklich nicht zufrieden, wie das hier läuft. Aber um die Schließung kommt man nicht herum. Immerhin wird es noch ein Gespräch mit Minister Groschek geben. Wir wollen den Zeitpunkt der Schließung so weit wie möglich nach hinten schieben. Und schauen, dass es nicht so lange dauert.

Und die Vollsperrungen der A 46?

Da gibt es einen weiteren Zielkonflikt. Ursprünglich war nur von vier Tagen in den Ferien die Rede. Da sollte man auch wieder landen...

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort