Natürlicher Fluss 8.000 Junglachse für die Wupper

Wuppertal · 8.000 Junglachse haben am Freitag (3. August 2018) ein neues Zuhause in der Wupper unterhalb des Stausees Beyenburg gefunden. Die Fischereigenossenschaft Mittlere Wupper mit ihren angeschlossenen Fischereivereinen setzt sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Wiederansiedlung der Wanderfische ein.

 Von li.: Georg Wulf (Vorstand des Wupperverbandes), Helmut Wuttke (1. Vorsitzender der Fischereigenossenschaft Mittlere Wupper) und Heike Obenlüneschloß (Stadt Wuppertal, Untere Naturschutzbehörde).

Von li.: Georg Wulf (Vorstand des Wupperverbandes), Helmut Wuttke (1. Vorsitzender der Fischereigenossenschaft Mittlere Wupper) und Heike Obenlüneschloß (Stadt Wuppertal, Untere Naturschutzbehörde).

Foto: Wupperverband

Insgesamt haben sie in diesem Jahr 200.000 Junglachse in die Wupper "entlassen".

Neben Helmut Wuttke (Vorsitzender der Fischereigenossenschaft) und seinen Mitstreitern aus den Fischereivereinen halfen auch Heike Obenlüneschloß von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Wuppertal und Georg Wulf (Vorstand des Wupperverbandes). Das Ziel, die Wupper wieder zur Heimat von sensiblen Fischarten (zum Beispiel Lachse und Meerforellen) zu machen, verfolgen die Akteure gemeinsam und Hand in Hand

In den vergangenen Jahren ist die Wupper durch die Gewässerprojekte des Wupperverbandes wieder viel natürlicher geworden. Die Wupper hat ein natürlicheres Flussbett und ist an vielen Wehren und Querbauwerken wieder für Wanderfische passierbar.

Den Fluss bis 2025 auf 15 Kilometern im Stadtgebiet wieder naturnah zu entwickeln — dies ist Bestandteil des Schlüsselprojektes "Perspektivwechsel Wupper" im Rahmen der Wuppertaler Strategie 2025. Bereits rund neun Kilometer haben die Stadt und der Wupperverband mit fachlicher Unterstützung der Fischereigenossenschaft geschafft. In den kommenden Jahren soll diese Entwicklung mit weiteren Projekten fortgesetzt werden.

Die Jungfische finden heute wieder gute Lebensbedingungen in ihrem Heimatfluss. Sie stammen aus dem Bruthaus des Bergischen Fischerei-Vereins 1889 (BFV) Wuppertal. Die Eier von den Fischereiökologen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW wurden bis zum Schlupf der Jungfische vom Bruthausteam des BFV täglich umsorgt und anschließend bis auf die jetzige Größe von rund zehn Zentimetern herangezogen. Aus dem Bruthaus des BFV kommt in diesem Jahr die Hälfte des Gesamtbesatzes an Lachsen, weitere 100.000 Junglachse stammen aus dem Lachszentrum Hasper-Talsperre.

Die Junglachse bleiben noch bis zum kommenden Frühjahr in ihrem Heimatfluss. Dann verlassen sie die Wupper in großen Schwärmen in Richtung Rhein und Nordsee. Die Fische bleiben dann indestens ein Jahr im Meer, bevor sie in den Wintermonaten wieder zum Laichen in ihr Heimatgewässer aufsteigen.

In die Wupper kehren bereits jedes Jahr große Lachse und Meerforellen zum Laichen zurück. Doch wie in anderen Flusssystemen, ist die Zahl der Rückkehrer gemessen an den Besatzzahlen noch gering: Von den in die Wupper gesetzten Fischen kommen nur zwischen 0,1 und 1 Prozent wieder an.

"Dennoch ist dies schon ein guter Erfolg der jahrelangen Arbeit. Und alle Beteiligten setzen ihr Engagement für die Wanderfische fort, damit sie sich zukünftig auch ohne die menschliche Hilfe wieder von selbst in der Wupper zahlreich vermehren", so der Wupperverband.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort