Leser Schlag ins Gesicht

Betr.: "Hier wird Inklusion gelebt", Rundschau vom 21. November

Weiß Herr Mucke eigentlich, worum es beim Thema Inklusion geht? Wenn zahlreiche Menschen mit Behinderung in Behinderteneinrichtungen auf dem grünen Hügel (Cronenberg) am Stadtrand wohnen und dort in beschützenden Werkstätten arbeiten, einmal im Jahr ihre Produkte auf einem Adventsbasar verkaufen, zu dem dann 1.000 Menschen ohne Behinderung kommen? Und alle nett, friedlich und liebevoll miteinander umgehen — das ist dann gelebte Inklusion?! Diese Aussage ist ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die sich um echte Inklusion bemühen.

Inklusion — das bedeutet Schulklassen mit mehrheitlich nicht behinderten Schülern, die Kinder mit Behinderung in ihre Gruppierung aufnehmen und inkludieren. Orchester, Theatergruppen, Werkstätten, in denen Menschen mit und ohne Behinderung miteinander aktiv werden. Mit all den damit verbundenen Hürden und Schwierigkeiten.

Und nicht einmal im Jahr mildtätige Gaben und freundliches Entgegenkommen.

S. Peters

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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