Sachliche Abwägung?

Betr.: Seilbahn, Rundschau vom 22. März

"Zahlen sind erstunken und erlogen" — mit diesen drastischen Worten wurde offensichtlich anlässlich der Mitgliederversammlung der "Seilbahngegner" auf die Faktenlage zu den Planungen einer Seilbahn in Wuppertal hingewiesen.

Als Bürgerin und Steuerzahlerin erwarte ich, dass Pro und Contra eines solchen Projektes von den Ratsmitgliedern im Vorfeld einer solchen Entscheidung umfassend abgewogen werden. Wenn ich mir jedoch die Website "Seilbahn 2025" ansehe, für die die Stadt Wuppertal mitverantwortlich ist, wird jedoch subtil ein rosiges Bild von diesem Vorhaben gezeichnet. Das beginnt bei der auf der Homepage verwendeten Darstellung, auf der sich die Seilbahn harmonisch in das Stadtbild einfügt, setzt sich fort über die Formulierungen unter "Wuppertal 2025" und endet bei den Kosten für die Seilbahn von 52 Millionen Euro, die ja schon bereits in den Medien mit bis zu 100 Millionen angegeben wurden.

Ganz zu schweigen von den laufenden Betriebskosten, die Einschränkungen der Busfrequenz zur Folge haben werden: Warum werden die Mittel nicht in den existierenden ÖPNV investiert? Auch von den Umweltschäden ist hier nicht die Rede. Für mich sieht eine sachliche Abwägung anders aus — und das lässt mir die Kritik von Herrn Geisendörfer realistisch erscheinen.

Beate Wollenweber, Steubenstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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