Maßloser Polizeieinsatz

Betr.: WSV-Spiel gegen Ahlen, Rundschau-Kommentar vom 1. März

Wenn man den diversen Augenzeugenberichten Glauben schenkt, und das tue ich, dann gab es in Ahlen keine Ausschreitungen, sondern einen chaotischen und maßlos überzogenen Polizeieinsatz, bei dem Dutzende völlig Unbeteiligte, darunter Familien mit Kindern und sogar körperlich behinderte Personen, in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das alles nur, weil eine Handvoll Chaoten sich daneben benommen hat. Ich gehe seit ein paar Jahren mehr oder weniger regelmäßig zu Heimspielen des WSV und habe dort noch nie Situationen erlebt, die bedrohlich oder gefährlich gewesen wären. Das kontrollierte Abbrennen von "Pyro" im Rahmen einer "Choreo" wie beim Spiel gegen Düsseldorf ist natürlich verboten. Andrerseits gehört das für die Ultras und viele andere Fans irgendwie dazu, findet sowieso in allen Stadien immer wieder statt — und ist mir persönlich lieber als körperliche Gewalt im und vor den Stadien.

Das Gerede von den vielen Problem-Fans beim WSV ("die wilden 300") ist doch durch die letzten Jahre mehr als widerlegt — und wer sich als potenzieller Sponsor für den WSV interessiert, wird das auch längst begriffen haben.

Man sollte vielmehr hinterfragen, wer ein Interesse daran hat, diese Zahlen immer wieder ins Spiel zu bringen.

Haik Riedel, Obergrünewalder Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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