Lückenlos aufarbeiten

Betr.: WSV-Spiel gegen Ahlen

Das hat mit Fußball nichts zu tun! So wie ich die Szenen mitbekommen habe, als wir zum Ausgang des Sitzplatzbereiches kamen, standen dort etwa 30 Ultras der Ahlener Fan-Szene. Diese wurden von der Polizei davon abgehalten, sich in Richtung Gästeblock zu bewegen.

An einem Tor, das den Gästestehplatzbereich von dem Sitzplatzbereich trennt, kamen Ahlener "Fans" aus dieser Richtung gerannt und rannten in diese Richtung. WSV-Fans, die aus dem Sitzplatzbereich kamen, wurden von den Ahlenern massiv bedroht. Eine Eskalation konnte nur durch die Polizeipräsenz verhindert werden. Somit liegt auch die Vermutung nahe, dass WSV-Fans durch Ahlener Ultras provoziert wurden.

Dass die Polizei dann aber in dem von ihr geschlossenen Gästeblock nicht nur auf Randalierer, sondern auch auf definitiv auf Unbeteiligte einknüppelte und Pfefferspray einsetzt, kann ich auch nicht verstehen. Der Sohn meines Kollegen war als Unbeteiligter im Block, dabei wurde auch ein Kumpel von ihm mit einem Schlagstock am Oberschenkel verletzt.

Ferner konnte ich einen Polizeibeamten durch einen Lautsprecher hören, wie er sagte, dass niemand den Block verlässt und Frauen und Kinder zuerst registriert würden. Somit ist die Zahl von 150 Personen falsch, da sich im Block etwa 300 bis 400 Personen aufhielten. Diese Prozedur dauerte circa drei Stunden. Das war eine Kollektivstrafe. Ich hoffe, dass die Geschehnisse lückenlos aufgearbeitet werden.

So rückt auch das tolle sportliche Ergebnis des WSV etwas in den Hintergrund. Ein toller Auswärtssieg wurde zur Nebensache — schade. Und: Zu viel Alkohol und Sport passen nicht zusammen.

Thomas Schmidt, Am Deckershäuschen

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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