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Klötze mit Klötzchen

Klötze mit Klötzchen

Betr.: "Wuppertal gehen die Flächen aus" und Kommentar "Wir haben die Ruhe weg" , Rundschau vom 31. Mai

Es überrascht mich nicht, dass das Maklernetzwerk Brandbriefe verfasst — ist doch dies das Gewerbe mit dem allergrößten Zuwachs.

Seit es bei der Bank wenig Zinsen fürs Geld gibt, legen Menschen selbiges in Immobilien an, auch Banken bieten ihren Kunden solche Geldanlage-Modelle. Natürlich ist dann der Markt leer gefegt.

Aktuell zu sehen ist im Briller Viertel die Kehrseite der Medaille: Jeder noch so kleine freie Fleck wird zugebaut, Häuser und Häuschen werden abgerissen, anstatt derer entsteht dann üblicherweise eine (oder zwei oder drei) "Stadtvilla" (heißt Klotz mit Klötzchen obendrauf), also zwei oder drei Stockwerke mit einem Penthouse. Diese Penthäuser kosten dann, wie im unteren Briller Viertel, schlappe 795.000 Euro für fünf Zimmer. In Wuppertal.

Meiner Ansicht nach wird da eine Menge Geld umgesetzt mit der Erstellung und dem Verkauf solcher Wohnungen. Ich weiß nicht, ob sich einer der 250 neuen Bayer-Mitarbeiter ein 795.000-Euro-Penthouse leisten möchte — und die Preise sind mächtig gestiegen.

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Der von Ihnen genannte "Verzehr von Grünflächen" ist kein schönes Bild — und gerade in Nächstebreck oder auch an der Kleinen Höhe und überall sollte und muss Natur geschützt und bewahrt werden. Denn ohne sie gibt es uns auch nicht mehr. Wirtschaft hin, Gewerbe her.

Wenn wir alles "versiegeln", wird es uns niemand danken, außer den Investoren, den Maklern, den Banken.

Dagmar Fährmann, Kirschbaumstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)