Leser Im Dienst des Landes

Betr.: Hans-Dietrich-Genscher-Platz am Barmer Bahnhof

Hans-Dietrich Genscher verkörperte schon früh durch seine Herkunft aus Halle/Saale, sein Wirken in Bonn und als FDP-Kandidat des Wahlkreises Wuppertal, was er letztlich erreichte: Als Architekt der deutschen Einheit korrigierte er die Sünden der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.

In seinen 16 Jahren Wirken als Außenminister hatte er großen Anteil an der europäischen Einigung. Was ihm aber hoch angerechnet werden sollte, ist sein Mitwirken an den Zwei-plus-Vier-Gesprächen. Denn hier wurde nicht nur die deutsche Wiedervereinigung, sondern auch der Ausschluss von Kriegsreparationen mit den damaligen Siegermächten vereinbart. Ein Verdienst, das künftige Generationen nachhaltig danken sollten. Sein Wirken stand zeitlebens im Dienst seines Landes.

Dass die Stadt Wuppertal nach ihm einen Platz benennt, halte ich persönlich für angemessen — und kann die negativen Darstellungen einzelner Leser bezüglich Verrat an Kanzler Schmidt und weit hergeholter, konstruierter Verantwortlichkeit gegenüber erfolglosen Spekulanten nicht nachvollziehen.

Frank Müller

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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