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Gewinnt jeden Vergleich

Gewinnt jeden Vergleich

Betr.: Seilbahn

Der neue Döppersberg ist das Kernstück der Stadtentwicklung wohl für die nächsten 30 bis 40 Jahre. Städtebaulich ursprünglich ambitioniert, mit großzügiger Dimensionierung der Verkehrsanlagen und zusätzlichem Einzelhandel soll das "Entree" und damit der erste Eindruck von der Stadt für Besucher und Einheimische deutlich aufgewertet werden.

Das Projekt ist mittlerweile nach anfänglichen Widerständen im Wesentlichen nicht mehr umstritten. Also alles in einhelliger Vorfreude ?

Nein, es gibt nämlich einen ganz großen Verlierer dieser Planung — den WSW-Busverkehr. Dieser wurde auf einen Busbahnhof in peripherer Lage verdrängt, wodurch gegenüber dem früheren Zustand jährlich 80.000 unproduktive Mehr-Kilometer gefahren werden müssen. Die Fahrzeiten des Nachtexpress-Netzes können nicht mehr gehalten werden, so dass einige Gebiete (etwa in Vohwinkel) künftig nicht mehr bedient werden.

Aber es kommt noch schlimmer: Ausgerechnet in der für den Nord-Süd-Busverkehr besonders wichtigen Bahnhofstraße wurde die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes deutlich reduziert.

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Wenn sich also die Busse demnächst dort einreihen müssen, werden sie ab Stadthalle mit im Stau stehen. Die Gesamt-Umlaufzeit wird sich daher bei etwa zehn Linien um zehn bis 20 Minuten und damit in einem Umfang verlängern, der pro Linie zumindest einen Zusatzkurs erforderlich macht, der etwa mit 300.000 Euro pro Jahr anzusetzen ist. Es können also im ungünstigsten Fall betriebliche Mehrkosten von etwa drei bis vier Millionen Euro anfallen, denen keinerlei Einnahmen gegenüberstehen.

Im Gegenteil: Die längeren Fahrzeiten und der unzuverlässige Betriebsablauf werden die Fahrgäste eher vertreiben.

Hier hilft die Seilbahn! Sie wird gerade das Nadelöhr Bahnhofstraße um immerhin 15 bis 20 Busfahrten pro Stunde und Richtung und auch um eine größere Zahl Pkw-Fahrten entlasten, und damit die Staugefahr für die verbleibenden Busse und Pkw deutlich vermindern.

Unter den Verkehrsbedingungen des neuen Döppersbergs gewinnt sie dazu jeden Fahrzeitvergleich.

Axel Sindram, Verein "Pro Seilbahn Wuppertal", Höhe

(Rundschau Verlagsgesellschaft)