Leser Endlich klare Grenzen zeigen

Betr.: Alkohol und Drogen am Döppersberg

Vreden im Münsterland, knapp 23.000 Einwohner. Diese Stadt duldet ab sofort keinen öffentlichen Konsum von Alkohol mehr am zentralen Busbahnhof. Polizei und Ordnungsamt werden Verstöße mit Bußgeldern ahnden.

Rotterdam in Holland, 635.000 Einwohner. Dort ist ab sofort in der City der Konsum von Alkohol außerhalb der Gastronomie verboten. Wer dagegen verstößt, muss 95 Euro zahlen. Kommt Grölen oder auffälliges Verhalten dazu, werden 140 Euro fällig.

Zwei von diversen Beispielen, die zeigen, wie man in anderen Städten mit bestimmten Gruppierungen umgeht. Und in Wuppertal? In Wuppertal wird es seit Jahrzehnten geduldet, dass am Döppersberg offen Alkohol und Drogen konsumiert werden. Bestimmte Wuppertaler Institutionen stellen sich schützend vor diese "armen kranken Mitbürger".

Da werden über 150 Millionen Euro für das neue Wuppertaler Eingangstor investiert, und Tage nach der Eröffnung sitzen dort am Döppersberg weiter diese "armen kranken Mitbürger" und konsumieren ungehindert Alkohol und Drogen. Das alles schädigt den Handel und erzeugt bei Gästen, die am Hauptbahnhof ankommen, ein extrem schlechtes Image für Wuppertal.

Jetzt gipfelt es noch darin, dass das "Café Cosa" erst einmal für einige Tage geschlossen wurde, weil man zugeben muss, dass man Teile dieser Gruppierungen nicht mehr in den Griff bekommt. Mit anderen Worten, man resigniert.

Keine Frage, man löst das alles nicht sofort mit Verboten und Bußgeldern. Aber man muss endlich ein deutliches Zeichen setzen. Es müssen endlich klare Grenzen aufgezeigt werden. Analysiert und experimentiert hat man am "Döpps" mit Alkohol- und Drogenabhängigen über Jahrzehnte, aber ohne Erfolg. Es besteht dringender Handlungsbedarf — am Döppersberg, am Kirchplatz, in der gesamten City.

Hans Schneider

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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