Ein bizarrer Versuch

Betr.: Polit-(Diskussions-)Abend im Cafe "Swane"

Allen, die am 2. März nicht im Café "Swane" (erfrischend diskussionsfreudiges Lokal!) waren, rate ich, den Rundschau-Artikel vom 4. März von Dirk Lotze zu lesen: Viele Stimmen und Aspekte auf kleinem Raum. Der bizarre Versuch der Wirtin, auch die harmlos wirkende Vorhut der Rechtspopulisten, quasi als Türöffner, per Einladung "salonfähig" zu machen, erzeugte Kopfschütteln bei vielen, die sich zwei Tage später in Oberbarmen dem rassistischen Mob entgegenstellten, um so ihre Freizeit dem Demokratie-Erhalt zu opfern.

Zurück zum "Swane": Völlig ohne Gebrüll konnte ein AfD-Sympathisant über eine Bierlänge von der Freiheit nach dem Motto "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen..." frei reden, ohne unterbrochen zu werden. Die Stellungnahme einer jungen Frau, dass es schon ein "Gruselfaktor" sei, dass diesseits des Ölberges solch geschichtsvergessenen Parteien ein Lokal zur Verfügung stehe, sollte der ansonsten kulturell rührigen Wirtin zu denken geben.

Dass nun der Kandidat der Grünen ein mediales "Haltet den Dieb!" gegen die Autonomen lanciert, legt die demokratische Verfasstheit vieler Süppchenkocher offen. Wer mal das "Begleitpersonal" der AfD, zum Beispiel in Brandenburg, erlebte, weiß den Wert dieser aufmerksamen Autonomen zu schätzen.

Aber spät in der S-Bahn (ohne Zugbegleitung!) — Frau Bolz, siehe Ihr Kommentar vom 8. März — in einem Skinhead-Abteil "sich auszuprobieren": Davon rate ich Ihnen und anderen Gesprächssuchenden ab.

Wolfgang Richel, Briller Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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