Die Demokratie festigen

Betr.: AfD

Vor einiger Zeit besuchte ich (Jahrgang 1935) Berlin. In der Abteilung Eisenbahnen des Technischen Museums stand ich unversehens vor einem jener groben Vieh-Güterwagen, in denen unsere damaligen Mitbürger jüdischen Glaubens oder Herkunft in die, von dem Abschaum deutscher Geschichte errichteten, Mordfabriken abtransportiert wurden. Ein schauriges Erlebnis, in diesem Wagen zu stehen.

Später besuchte ich auch das von jenem Herrn Höcke von der AfD als "Schandmal" bezeichnete Holocaust-Denkmal. Wenn man durch die Gassen der Steinblöcke geht, verspürt man ein wenig von der Verzweiflung und Verlassenheit jener Männer, Frauen und Kinder, denen man jegliche Achtung entrissen hatte.

Nun hörte ich jene markigen Sprüche jenes Herrn Höcke mit Entsetzen. Diese wurde auch noch mit dem Beifall seiner Versammlung unterstützt. Wenn es ein "Schandmal" bei uns gibt, so ist es diese Gesellschaft.

Man soll diese Auftritte nicht verbieten. Jeder soll sich dies anhören und hoffentlich die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Nur so wird sich eine wahre Demokratie festigen.

Hans Halbach, Remscheider Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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