Zwei total verrückte Typen

Die Pariser Oper hat ihr Phantom, Schloss Burg ein echtes Gespenst. Ist das noch zu toppen? Ja, denn das Wuppertaler Opernhaus hat jetzt Chucky & Jones.

 Chucky & Jones laden am Samstag erstmalig zur After-Oper-Brit-Sit-Up-Comedy ins Opernhaus ein.

Chucky & Jones laden am Samstag erstmalig zur After-Oper-Brit-Sit-Up-Comedy ins Opernhaus ein.

Foto: Raina Seinsche

Chucky & Jones sind zwei Typen, die auf einer Wellenlänge ticken und bisher in einer WG im Verborgenen des Opernhauses gelebt haben, denn ihre Leidenschaft gilt der Musik und dem Theater. Jetzt haben sie beschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen und selber eine künstlerische Karriere zu beginnen. Die wollen sie am Samstag (28. Februar 2015) im Opernhaus starten. Die Rundschau traf Chucky & Jones im Barmer "Café Moritz", nicht weit vom Opernhaus entfernt.

"Eigentlich verlassen wir unser Zuhause nicht gern, gehen nur in den Engelsgarten. Schon eine Ampel macht uns Angst. Springt sie auf Rot, ist der Rückweg blockiert", erzählen sie mit ängstlichem Blick auf das Opernhaus. Doch nun wollen sie berühmt werden. Da sie seit Jahren an der Quelle sitzen, haben sie sich mit jeglicher Form des Theaters beschäftigt, gute wie schlechte Vorstellungen gesehen. "Wir kennen uns in allen Sparten aus, sind sehr begabt. Leider ist es in letzter Zeit sehr ruhig in der Oper, außer wenn das Tanztheater gastiert. Da haben wir sogar schon geholfen, die Nelken zu stecken. Früher mussten wir fast täglich umziehen, von der Bühne in den Orchestergraben oder auf die Unterbühne. Aber wir haben nicht viele Möbel", berichten Chucky & Jones von ihrem Leben im Untergrund. Entdeckt wurden sie bisher nicht, denn sie achten peinlich darauf, nichts kaputt zu machen.

"Jetzt werden wir unseren Worten Taten folgen lassen, mit Musik, Wortwitz und kleinen Filmen unser Label entwickeln und die Besucher zu uns ins Wohnzimmer einladen. Aber nicht in unsere WG. Wobei später Gäste nicht ausgeschlossen sind", berichten die angehenden Stars.

Ihre Abende, die immer im Anschluss an eine Opernvorstellung stattfinden, drehen sich natürlich um das Theater mit allen seinen Formaten und Möglichkeiten. "Wir nehmen kein Blatt vor den Mund, sagen was uns ärgert, was man besser machen kann. Klar, dass wir Live-Musik bieten, können wir nämlich auch sehr gut. Humor und Comedy-Elemente kommen natürlich auch nicht zu kurz. Und wenn wir erst ein festes Stammpublikum haben, versprechen wir, in der nächsten Spielzeit noch mutiger zu werden, unser Programm auszudehnen, und vielleicht sogar unser geliebtes Opernhaus ab und an zu verlassen, um an anderen Orten unser Unwesen zu treiben. Uns kann nämlich nichts und niemand stoppen", strotzen Chucky & Jones vor Selbstvertrauen.

Jetzt hofft die Zweiter-WG auf viele Gäste, die bei kostenlosem Eintritt am Samstag (28. Februar 2015) um 22.30 Uhr das Opernhaus stürmen.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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