Interview: Die Kommunikationsstrategie für das Pina-Bausch-Tanzzentrum "Wir sind für die Begeisterung zuständig"

Wuppertal · Wenn das Internationale Tanzzentrum in Wuppertal entstehen soll, braucht es nicht nur ein erfolgversprechendes Konzept, sondern auch Unterstützung und Befürworter aus dem ganzen Land.

 „Nelken“ ist das Pina-Bausch-Lieblingsstück von Ulrich Bieger. Er sagt: „Aber ich bin weder ein Experte noch ein Kulturjournalist ...“

„Nelken“ ist das Pina-Bausch-Lieblingsstück von Ulrich Bieger. Er sagt: „Aber ich bin weder ein Experte noch ein Kulturjournalist ...“

Foto: Boris Rostami-Rabet

Mit der dazu nötigen Kommunikationsstrategie hat die Stadt Ulrich Bieger beauftragt. Der frühere Spiegel-Redakteur betreibt seit zehn Jahren in seiner Heimatstadt Wuppertal eine PR-Agentur, arbeitet aber überwiegend von Berlin aus.

Rundschau: Ein Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit ist Krisen-PR. Steht es denn so schlecht um das Projekt?

Bieger: Überhaupt nicht, darum geht es hier auch gar nicht. Wenn, dann wollen wir allenfalls auf verschiedenen Ebenen gar nicht erst die Gefahr einer Krise aufkommen lassen.

Rundschau: Wann und wie kam es überhaupt zur Zusammenarbeit mit Ihnen?

Bieger: Eigentlich bin ich schon seit 2011 mit dem Thema befasst, als ich das Konzept von Stefan Hilterhaus redaktionell betreut habe.

Rundschau: Wie verstehen Sie Ihre Aufgabe?

Bieger: Streng genommen sind wir ja gegenwärtig noch in einer sehr frühen Phase, da es noch keinen städtischen Durchführungsbeschluss gibt. So gesehen beschäftigen wir uns gegenwärtig quasi mit der Planung der Planung.

Rundschau: Und auf welche Strategie wird es im Endeffekt hinauslaufen?

Bieger: Im ersten Zug gilt es sicherlich auch, Sponsoren und Mäzene zu begeistern, um das Projekt nachhaltig abzusichern. Die Hauptaufgabe aber wird darin bestehen, das Pina-Bausch-Zentrum ins Bewusstsein von überregionalen Entscheidungsträgern und einer breiten Öffentlichkeit zu rücken. Klar zu machen, dass solch ein Tanzzentrum verbunden mit dem Namen und dem Weltruhm von Pina Bausch an dieser Stelle seinen idealen Standort findet. Das muss überall deutlich werden. So gesehen sind wir für die Begeisterung zuständig.

Rundschau: Die Sie aber in erster Linie außerhalb Wuppertal entfachen müssen?

Bieger: Nun, es ist ja kein reines Wuppertaler Projekt. Bund und Land sollen wesentliche Teile finanzieren. Aber es ist wichtig für die Stadt, nicht zuletzt aber auch für ihre Außenwahrnehmung. Gerade weil bei bundesweiten Veröffentlichungen immer wieder die kulturellen Einschnitte aufgrund der schwierigen Haushaltslage herausgestellt werden. Mit dem Tanzzentrum aber würde wieder ein auch überregional strahlender Leuchtturm in der Kulturlandschaft Wuppertals entstehen.

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