Stiftung „Eine Sprache fürs Leben finden“

Wuppertal · Zum zweiten Mal ermöglicht die Bausch-Foundation zusammen mit der Kunststiftung NRW zwei jungen Tänzern ein Stipendium, um sich weiter zu entwickeln.

Stiftung: „Eine Sprache fürs Leben finden“
Foto: Raina Seinsche

"Es geht nicht um Kunst, auch nicht ums bloße Können. Es geht um das Leben, und darum, für das Leben eine Sprache zu finden", dies war das künstlerische Credo von Pina Bausch, an das die Bausch-Foundation mit ihrem Stipendienprogramm anknüpfen möchte. In diesem Jahr sind es Antonio Ssebuuma Bukhar aus Uganda und Mohamed Yousry aus Ägypten, die unter 160 Bewerbungen im Alter von 18 bis 60 Jahren von einer Jury ausgewählt wurden, ein halbes Jahr mit Künstlern oder Compagnien ihrer Wahl zu arbeiten, um neue Wege zu gehen.

"Während im vergangenen Jahr zahlreiche Bewerbungen aus Südamerika kamen, erreichten uns jetzt verstärkt Anfragen aus Indien, Nord- und Ostafrika sowie aus Deutschland. Auffallend war außerdem, dass es vielen nicht in erster Linie um eine künstlerische Weiterentwicklung, sondern auch um die Auseinandersetzung mit politischen und sozial relevanten Themen geht", so Salomon Bausch, der die beiden Kandidaten im Opernhaus präsentierte.

Und wie im vergangenen Jahr hatte es die hochkarätige Jury wieder nicht leicht. Anna Laguna, Myriam de Clopper, Christophe Slagmuylder und Yorgos Loukos sahen Videos, wählten aus, verwarfen wieder und einigten sich zuletzt auf Mohamed Yousry und Antonio Ssebuuma Bukhar.
Yousry hat eine professionelle Ballettausbildung in Kairo erhalten. Später wandte er sich dem zeitgenössischen Tanz zu und arbeitete mit verschiedenen internationalen Choreographen. Während seines Stipendiums wird er mit der Choreographin Nora Chipaumire arbeiten, die aus Zimbabwe stammt, heute ihre Basis in New York gefunden hat. Von ihr erhofft sich Yousry neue zeitgenössische Perspektiven für den afrikanischen Tanz.

Bukhar ist nicht nur Tänzer, Performer und Choreograph, sondern auch im Sozialwesen und als Lehrer in Kampala tätig. Sein künstlerischer Stil ist vielfältig, Hip-hop, Dancehall, Break und der traditionelle Tanz Ugandas gehören dazu. Außerdem gehört er zu den Mitbegründern der "Tabu Flo Dance Company". Die Unterstützung der Bausch-Foundation wird er dazu nutzen, an die Universität von Auckland (New Zealand) zu gehen, um sich als Tänzer weiter zu entwickeln, aber auch um neue Tanztechniken zu erlernen.

Am Ende ihres Stipendiums werden Mohamed Yousry und Antonio Ssebuuma Bukhar nach Wuppertal zurückkehren, um zu berichten und filmisch zu zeigen, was sie erlebt haben, und was die Förderung für sie und ihre Entwicklung bedeutet. (sab).

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