Engelsgarten Die Entdeckung der Stadt

Wuppertal · Eine Goldene Schallplatte markierte das Ende des spannenden Projekts "Bund der Utopisten".

 Auf dem Weg zu Utopia: Die Goldene Schallplatte aus Wuppertal.

Auf dem Weg zu Utopia: Die Goldene Schallplatte aus Wuppertal.

Foto: Karl-Heinz Krauskopf

Am Ende stieg sie in die Luft. Die Goldene Schallplatte, mit der sich Wuppertal um die Aufnahme im "Bund der Utopisten" bewerben will. An goldenen Ballons geheftet, schwebte sie am Samstagabend im Engelsgarten in den blauen Frühlingshimmel empor, Richtung Utopia.

Das musikalische und programmatische Selbstporträt wurde zuvor live im Theater mit einer Plattenschneidemaschine auf eine schwarze Vinylscheibe geschnitten. Es enthielt die Essenz von acht Abenden, die das Berliner "Kommando Himmelfahrt" unter künstlerischer Leitung von Thomas Fiedler im Auftrag der Oper Wuppertal konzipiert hatte.

Nach dem fulminanten Auftakt des Projekts "Bund der Utopisten" — als ersten Teil der Reihe "Sound of the City" — im November im alten Schauspielhaus ging es an kleinere Orte in der Stadt: von Utopiastadt, über den Orchesterproberaum in der Oper und das Gesellschaftshaus Union bis zur Immanuelskirche. In verschiedenen Kapiteln (Ernährung/Fortpflanzung /Wissenschaft/Religion etc.) wurde dort nach dem gegraben, was Wuppertal auszeichnet — immer im Sinne des utopischen Gedankens. Am Ende entstand das Bild einer Stadt zwischen Foodsharing und Thermomix, Transgender-Beziehungen und künstlicher Befruchtung, Freejazz und Daxophon, Kommunistischen Denkern und Utopisten.

Wer sich darauf eingelassen hat, bekam nicht nur neue Einblicke in die eigene Stadt, sondern konnte Musiker und andere Persönlichkeiten treffen, die sonst oft unentdeckt bleiben. Ein Crossover zwischen Künstlern der freien Szene wie Regina Advento, Jan Röttger und Anna Luca, Opernsängern und -chor, Orchester, Philosophen, Forschern, Unternehmern — rund 40 verschiedene Projekte und Personen waren am "Bund der Utopisten" beteiligt. Ein schönes Geschenk, das Opernintendant Berthold Schneider Wuppertal gemacht hat.

Das Projekt "Sound of the City" wird fortgesetzt.

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