So schmeckt Wuppertal Gutes Essen ohne steifen Firlefanz

Wuppertal · Philipp Grimm hat vor einem Jahr mit der der Eröffnung seines "79 Grad" in der Luisenstraße 61 die überschaubare Riege der wirklich anspruchsvollen Gastro-Adressen im Tal um eine sehr moderne Facette erweitert: Die Redaktion des Gastro-Guides "So schmeckt Wuppertal!

 „So schmeckt Wuppertal-Redakteur Roderich Trapp und Mediaberaterin Stefanie Pöller gratulierten Philipp Grimm im „79 Grad“ zum „Goldenen W“ für den Koch des Jahres. Der 37-Jährige gab das Kompliment zurück: „In ’So schmeckt Wuppertal!’ schaue ich immer wieder gerne. Es ist sehr interessant zu sehen, was die Kollegen so machen.“

„So schmeckt Wuppertal-Redakteur Roderich Trapp und Mediaberaterin Stefanie Pöller gratulierten Philipp Grimm im „79 Grad“ zum „Goldenen W“ für den Koch des Jahres. Der 37-Jährige gab das Kompliment zurück: „In ’So schmeckt Wuppertal!’ schaue ich immer wieder gerne. Es ist sehr interessant zu sehen, was die Kollegen so machen.“

Foto: Bettina Osswald

" hat ihn deshalb mit dem "Goldenen W" als Koch des Jahres 2016 ausgezeichnet.

Die Trophäe macht sich wirklich gut auf dem Betontresen, der in dem historischen Fachwerkhaus ein Style-Statement setzt. Nicht mehr viel erinnert an das jahrelang hier heimische Luisenstraßen-Kultlokal "Emigrante". Philipp Grimm hat der Location (mit einem der schönsten Elberfelder Biergärten hinter dem Haus) einen zeitgemäßen Bistro-Look mit vielen liebevollen Details verpasst. Die Wurzeln, die als Raum-Trenner fungieren, hat beispielsweise sein Sohn auf der Nordbahntrasse gefunden. Der unverkrampfte Schick spiegelt zugleich Grimms Gastro-Philosophie wider: "Ich sehe mich in der Tradition der Bistronomie-Bewegung, die gutes Essen liebt, aber diesen ganzen steifen Firlefanz klassischer Haute-Cuisine-Restaurants ablehnt."

Kulinarische Erlebnisse zu bezahlbaren Preisen in nettem Ambiente — mit diesem Konzept punktete der 37-Jährige Inhaber und Küchenchef auch bei den "So schmeckt Wuppertal!"-Testern: Von der Lachs-Cheviche über die butterzarten Kalbsbäckchen bis zum wirklich kreativen Rucola-Eis überzeugten die "79 Grad"-Kreationen auf der ganzen Linie.

"Den Namen zu finden, war die schwerste Geburt", erinnert sich Grimm an die Zeit kurz vor der Eröffnung Ende 2015. Die Wahl war dann durchaus beziehungsreich: 79 Grad bezieht sich auf das Neidrigtemperatur-Garen, das die Spitzenküche aus seiner Sicht in den letzten 20 Jahren enorm bereichert hat. Nach dieser Methode hauchzart auf den Teller gebrachtes Qualitätsfleisch gehört deshalb zu den Standards auf der alle vier Wochen wechselnden, kleinen und feinen Karte des "79 Grad", das sich in kürzester Zeit eine ordentliche Stammkundschaft erkocht hat.

"Wir sind sehr gut aufgenommen worden und haben gut zu tun", freut sich Philipp Grimm über seinen Start in die Selbständigkeit, der ausbildungstechnisch bestens vorbereitet war. Nach der Lehre bei "Scarpati" in Sonnborn arbeitete er in der weltbekannten Therme Vals in Graubünden und als Sous-Chef unter André Rickert im Frankfurter "Weinsinn" jeweils im Zeichen eines Michelin-Sterns, ehe er der Familie zuliebe zurück nach Wuppertal und ins "Palette"-Team an die Seite von Chefkoch Ernst Brusberg kam. "Als ich dann mal durch die Luisenstraße gelaufen bin und gesehen habe, dass dieses Lokal leer steht, habe ich gedacht: "Das ist es, das will ich anständig betreiben."

Das ist auf Anhieb gelungen. Was den Gastgeber besonders positiv stimmt: "Die Leute sind viel experimentierfreudiger, als man denkt. Bestimmt 20 Prozent bestellen unser Überraschungsmenü." Sich ganz in die Hände von Philipp Grimm zu begeben, ist allerdings auch kein echtes Risiko...

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